Kritik am Spendenzweck des Casinoabends 2022

damit auch diejenigen unsere Stellungnahme zum Spendenziel des Casinoabends 2022 einordnen können, die nicht auf der Schöner-Leben-Liste sind oder dort mitlesen, hier die dort veröffentlichte Nachricht, auf die wir geantwortet haben:

Liebe Liste,

dies ist kein sachlicher Beitrag. Ich habe heute keine Lust auf
sorgfältig abgewägte Argumente. Denn Argumente wurden immer wieder
gebracht. Zusammenhänge beleuchtet. Mit dem Finger drauf gezeigt. Mal
vermittelnd, mal mit Geduld, mal aufgebracht, aber immer in der Hoffnung
eine konstruktive Debatte anzuregen.
Dies ist keine solche Mail. Niemand kann es mehr hören, aber das macht
es nicht weniger wahr: die Linke hat ein Antisemitismus-Problem. Ich
gehe hier nicht ins Detail, denn die Details sind wie gesagt zur Genüge
bekannt. Dieses Jahr hat in Sachen Antisemitismus das neu umbenannte
Café Kollektiv Krawall den Vogel abgeschossen. Monatelang wird um einen
neuen Namen gerungen, da der alte als antisemitisch entlarvt wurde. Dass
da ein Anstoß von außen kam und es vermutlich keinerlei inhaltliche
Auseinandersetzung um das Thema gab, zeigt sich nun in aller
Deutlichkeit. Die Einnahmen des diesjährigen Casino Abends gehen unter
anderem an das BIPoC Kollektiv. Ausgerechnet die Göttinger Gruppe, die
nach einem kläglichen Versuch in Sachen Nahostkonflikt eine
„differenzierte“ Meinung zu bewahren, zunehmend antisemitisch
abgedriftet ist und sich zuletzt mit einer Filmvorführung komplett in
Antisemiten-Aus katapultiert hat, soll nun mit dem Geld aus der halben
Szene bedacht werden. Es ist so lächerlich, man möchte schreien.
Natürlich haben immer wieder Einzelpersonen und Gruppen darauf
hingewiesen. Wenn aber inhaltlich differenzierte Beiträge wie zuletzt
der der Gruppe f_act mit dem Hinweis abgetan werden, dass am Ende ein
Adorno Zitat steht, dann ist wirklich niemandem mehr zu helfen. Es
scheint nicht mehr um Inhalte zu gehen, nur noch um die Form. Man muss
nicht Adorno lesen um sich mit Antisemitismus auseinanderzusetzen. Ganz
ehrlich, in der Hinsicht wäre ich froh, wenn überhaupt mal was gelesen
werden würde. Aber stattdessen gibt man sich gern dem kollektiven
antisemitischen Wahn hin. Denn antisemitisch, das sind immer nur die
anderen. Zum Beispiel Corona-Leugner_innen auf Montagsdemos, gegen die
sich schön öffentlichkeitswirksam mobilisieren lässt – aber das hier
sollte ja kein inhaltlicher Beitrag werden.
Warum seid ihr nicht einfach bei „Café Kollektiv ???“ geblieben. Der
Name trifft die inhaltsleere Symbolpolitik die ihr offensichtlich
betreibt wesentlich besser.

Viele Grüße,
eure Trantüte