Unsere Gedanken zu Corona

Aufgrund des Corona- Virus geht es überall drunter und drüber. Auch unseren Laden trifft es sehr, da wir in nächster Zeit wohl nicht aufmachen können und somit die Existenz des Ladens bedroht ist. Viele Kollektivistas sind auch schon vorsichtshalber in Quarantäne. Das ist jetzt auch extrem wichtig und jedem Menschen, der irgendwie kränkelt oder Kontakt mit Personen hatte, bei denen der Verdacht auf Corona besteht, ans Herz zu legen. Ebenso wichtig ist es aber auch, sich jetzt gerade zu vernetzen und solidarisch miteinander zu sein, sodass Menschen, die nicht dieselben Möglichkeiten haben oder zur Risikogruppe gehören, unterstützt werden können, damit diese nicht aus dem Haus gehen müssen. Dafür gibt es in Göttingen und in anderen Städten auch schon Vernetzungsgruppen, die den Einkauf, mit dem Hund Gassi gehen, etc. ermöglichen können. Vielen Dank an Alle, die das auf die Beine gestellt haben und da mitmachen. Eine Liste der Netzwerke ist hier: https://solidarischgegencorona.wordpress.com/…/solidaritat…/
Bei dem Chaos dürfen wir nicht vergessen: nicht allen Menschen geht es gerade vergleichsweise so gut, wie uns, nicht alle haben dieselben Privilegien! Die meisten, den dieser Text erreichen wird, sind in der eigenen WG, im eigenen Zu Hause, in Göttingen, in Deutschland…
Es gibt gute Chancen auf Behandlung, Netzwerke und das Privileg sich Quarantäne mit relativ viel Platz zu ermöglichen. Das gilt besonders für Weiße, junge, able-bodied Menschen mit deutschem Pass!
Anders sieht es bei Menschen aus, die auf der Straße leben, nicht krankenversichert sind oder in den Geflüchteten Camps in Göttingen und anderen Städten untergebracht sind. Dort ist für eine einzelne Person nicht viel Platz, Menschen sind teilweise zu dritt in einem Zimmer. Sollte es einen positiv getesteten Fall geben, stehen teilweise über 100 Menschen gleichzeitig in Quarantäne mit weiterhin schlechten Bedingungen und wenig Zugang zu Informationen. Einen Fall gibt es schon in einer Geflüchtetenunterkunft in Berlin Charlottenburg, wo jetzt 135 geflüchtete Menschen in Quarantäne sind. Die Zustände sind dort, aufgrund der Bewachung durch Security, wie in einem Knast!
Das darf nicht sein, das ist unmenschlich! Das war auch schon immer so, auch vor Corona, aber gerade jetzt ist es wichtig schnell zu handeln, bevor weitere Fälle eintreten sollten. Diese Menschen werden auch nicht die Ersten sein, die eine Behandlung bekommen werden. Durch Nachrichten, Anrufe und E-Mails an die Ämter und bei den Vermieter*innen von Geflüchtetenheimen ist es schon lokal möglich Druck aufzubauen, dass Menschen in den Geflüchteten Camps endlich Einzelunterkünfte bekommen müssen!
Ebenso wichtig nicht zu vergessen, ist die Situation an der griechisch- türkischen Grenze. Dort sind 40.000 Menschen auf engstem Raum, ohne richtige medizinische Versorgung und unter schlimmsten hygienischen Bedingungen gefangen. Die Situation war auch schon vor Corona brutal und menschenverachtend, da Migrant*innen verletzt, abgeschoben und auch ermordet wurden und immer noch werden!
Sollte das Virus sich jetzt auch dort verbreiten, kann den Menschen unter den jetzigen Umständen nicht geholfen werden! Dazu wäre die Regierung nicht in der Lage oder sogar bereit. Eine sichere Evakuierung dieser Menschen ist also sofort notwendig und genauso die Aufnahme dieser Menschen in den solidarischen Städten!
Ein guter Text dazu wurde von dem Kritnet verfasst. Hier der Link: http://kritnet.org/2020/aufnehmen-statt-sterben-lassen/…
Also unser Appell: zeigt euch weiterhin solidarisch, vor Ort, im Netz, überall, wo ihr könnt! Gemeinsam können wir den Blick und die Gespräche auch wieder auf die menschenverachtenden Zustände lenken und weiter Druck aufbauen, damit sich hoffentlich irgendwas verändert.
Solidarische Grüße!
Euer Kollektiv Kabale

Schreibe einen Kommentar